Montag, 17. Oktober 2011

Wer denkt an mich?

Arbeitslos zu sein ist nicht schön. Ich kann nichts genießen, weil ich ständig an meine berufliche und finanzielle Situation denken muss.

Was für mich aber noch viel schlimmer ist, meine Familie macht sich Sorgen. Ich habe meinen E-Mail Posteingang gecheckt und gesehen, dass mein Bruder mir Stellenangebote schickt. Eine neue Mail, zwei neue Mails... Als ich am nächsten Morgen wieder nachgesehen habe, hatte ich zwölf neue E-Mails von meinem Bruder mit Stellenangeboten. Er ist nicht der Einzige. Auch meine Schwestern suchen für mich nach Jobs. Sie schneiden Anzeigen aus Zeitungen aus, schicken mir Links zu den Stellenangeboten, von denen sie glauben, dass sie passen könnten und informieren mich über jedes Plakat mit freien Stellen, das sie irgendwo draußen gesehen haben. Man könnte sagen, dass das sehr lieb und aufmerksam ist. Doch erkenne ich mittlerweile eher unerträgliche Sorge in ihren Taten.

Ständig sagen sie mir, dass ich mir keine Sorgen machen muss und ich bald einen Job finden werde. Oft geht es mir gut und ich frage mich, ob ich niedergeschlagen aussehe und sie das deshalb sagen. Aber jetzt glaube ich, dass es sie belastet und sie das sagen, um sich selbst Hoffnung zu machen.

Ich hoffe, ich finde einen Job und alle Sorgen lösen sich in Luft auf.

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