Donnerstag, 13. Oktober 2011

Werde ich Herr Özlem bei der Agentur für Arbeit?

Ich habe einen Anruf von einer Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit erhalten. Sie wollte mit Herrn Özlem sprechen. Ich habe ihr gesagt, dass ich das bin.

Jetzt leben schon seit über 50 Jahren Türken in Deutschland und der Name Özlem ist immer noch nicht angekommen. In vielen Briefen, bei Behörden, Ärzten und auch bei meinem Bewerbungsprozess werde ich mit Herr angesprochen. Dabei ist der Name gar nicht so selten. Sind nur Fatma und Ayse bekannt?

Na ja, die Dame von der Agentur für Arbeit hat mich gefragt, ob ich Interesse an einer Stelle bei denen habe. Das habe ich und habe mich daher beworben. Nun warte ich auf eine Antwort für mich - Frau Özlem.

2 Kommentare:

  1. Liebe Özlem,

    ich hoffe, der Kommentar ist nicht zu lang :-/

    Es wird Ihnen leider nicht direkt helfen, aber diese Seite ist bei Google zur Zeit der Toptreffer für „Herr Özlem“. Und das ist auch gut so :-)
    Sie sind danach auch nicht die einzige, der das passiert.

    Ich hab sicherheitshalber gecheckt, ob der Name einer Özlem, die mich wegen einem Korrekturauftrag angeschrieben hat, eindeutig weiblich ist – nachdem ich fast automatisch ‚Herr‘ geschrieben hätte… Bei türkischen Namen ist es ja auch praktisch immer eindeutig, nicht wie z.B. bei chinesischen Namen.
    Ich vermute (mit sprachwissenschaftlichem Hintergrund, aber nur so spontan), dass das Problem daher kommt, dass es einige nicht so seltene männliche Vornamen und auch Familiennamen mit Öz… gibt.

    Die Lösung ist an sich die gleiche wie bei biblischen Namen wie Thomas und alten germanischen Vornamen (Gertrud, Kunigunde, Wolfram): auswendig lernen. Sind eben Namen.

    Oder, allgemeiner Tipp: schnell mal ‚Herr/Frau XYZ‘ googeln und schauen, was häufiger vorkommt und wo ‚lustige‘ Geschichten auftauchen.

    Ich hoffe, dass Ihre Seite noch mehr Leuten hilft und dass es auch sonst für Sie klappt.
    Ich hab auch länger gebraucht, bis ich jetzt über (halbe und v.a. befristete) Uni-Stellen zum gut genug bezahlten Freiberufler kam. Und ich kenn auch diverse Leute, die sich leider von Stelle zu Stelle hangeln.

    Schönen Gruß

    Thomas

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  2. Hallo Özlem und alle anderen Leser/innen,

    ich stehe tatsächlich auch immer wieder vor dem Problem, ob ein Name männlich oder weiblich ist. Hintergrund ist z.B. der Verkauf bei Ebay, wo immer der Kundenname steht, nicht aber das Geschlecht erkennbar ist. Zudem kommt es durchaus vor, dass Kunden sich nicht mit Vornamen-Nachnamen sondern Nachnamen-Vornamen eintragen. Ich möchte den Kunden / die Kundin aber immer gerne mit "Herr ..." oder "Frau ..." anschreiben, was die meisten wegen der Unsicherheit lieber vermeiden, besonders in der automatisierten Abwicklung. Özlem scheint ausschließlich ein weiblicher Vorname zu sein, unsicherer war ich vor kurzem bei Özgül, was scheinbar ein seltener weiblicher Vorname aber auch wesentlich häufiger ein Nachname ist. Und der zugehörige Nachname hätte auch ein männlicher Vorname sein können.

    Übrigens kommt es nicht selten vor, dass man mich mit Frau ... anschreibt, obwohl ich männlich bin. Meinen Vornamen würde ich als eindeutig männlich einstufen, wobei es natürlich ähnliche weibliche Vornamen gibt, so dass man vielleicht einfach nicht genau hingesehen hat.

    Grüße,

    Nicolas

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